Kindberg : Die kurze Geschichte einer Verschandelung
Kindberg – eine kurze Geschichte einer Verschandelung
3 Bürgermeister, 3 Jahrhundertfehler!
Bürgermeister 1:
Als ich vor Jahrzehnten am Institut für Städtebau in der Bibliothek der TU Graz in einem Architekturbuch geschmökert habe bin ich auf Kindberg gestoßen. Der verbaute Kreuzerriegel wurde als Negativbeispiel genannt, wie eine Verbauung nicht stattfinden sollte.
Bürgermeister 2:
Das jetzige Kindberg wird von einem dominierenden Bauwerk beherrscht, welches dem Baustil des Brutalismus zuzuordnen ist. Eine Autobahn mit 2 Brücken über Kindberg beherrscht das Stadtbild. Das einstige stolze Wahrzeichen, Schloss Oberkindberg, in einer wunderschönen Wiesenlage mit Schlossallee wurde durch die Autobahn von der Stadt getrennt. Die Schlosswiese ist nunmehr zum Schutz vor der Autobahn bewaldet. Beim Autobahnbau wurde für die billigste und nicht die vernünftigste Lösung entschieden. Entlang der Bahntrasse mit Teiluntertunnelungen wäre die teurere Variante gewesen.
Die Alten denken noch an das schöne Kindberg, den jungen muss bewusst gemacht werden, dass Entscheidungen im Bauwesen über Jahrhunderte wirken können.
Nunmehr ist in aller Munde die prekäre Lage der Bodenversiegelung mit deren negativen Auswirkungen auf das Leben in er Zukunft
Bürgermeister 3:
Und was macht unser jetziger Bürgermeister?
Bauen als ob es kein Morgen gäbe – ca 18.000 m² – und das nicht als Erweiterung eines Siedlungsgebietes, oder Füllen einer Baulücke. Nein mitten im Grünen!
So soll es passieren im Bereich zwischen Mürzhofen und St. Marein, hinter dem ehemaligen Glashaus Richtung Norden, bis hinter den kleinen Wäldchen – ein Keil mitten in die Natur! Links und rechte die Wiesen bleiben (vorweg).
Es wird nicht mehr lange dauern und unsere Berge ragen nur noch aus einem Häusermeer – Land ohne Äcker-zukunftslos
Bild von Harald Funken auf Pixabay