Rückbau klingt gut – ist es aber nicht – für Kapfenberg

Der Ausbau und die Erhaltung von Rad- und Fußgehwege sollten in jeder Stadt Vorrang haben.

Jedoch nicht in Kapfenberg!

Ein Weg ohne Stufen und Barrieren wird in Kapfenberg für immer geschlossen!

Es handelt sich um die alt bewährte und stark benutzte Fußgängerunterführung von der Hochschwabsiedlung durch den Bahndamm zu einem Lebensmittelmarkt, zu den Sportanlagen und ins Zentrum.

Es ist zwar nicht primär unsere Vereinsagenda, aber wir haben uns, nachdem wir von betroffenen Bürgern informiert wurden, die Sachlage angeschaut und Informationen eingeholt.

Während unseres ca.5 Minuten langen Aufenthaltes vor Ort sind 5 Personen durchgegangen und haben verständnislos die Mitteilung der ÖBB gelesen, dass der Durchgang ab 24. August „rückgebaut“ wird. (was heißt hier rückgebaut? – ein wichtiger Durchgang wird für immer geschlossen)

Es waren 2 ältere Damen mit Rollator, eine Mutter mit Kinderwagen und 2 Radfahrer.

„Ewig schade um den Weg, die machen sowieso was sie wollen,“ war die einheitliche Meinung.

Von Bürgerinformationen und etwaigen Begründungen hat keiner was gewusst.

Jetzt gibt’s die Möglichkeit in einem großen Umweg über Stiegen oder Lift durch den Bahnhof zu gehen „aber da wirds da schwindlich, wennst obischaust,“ hat eine Dame gesagt.

Diese aufwändige, viel längere neue Wegführung, ist für viele Menschen, besonders alte Menschen, oder mit Gehbehinderung, nicht mehr machbar.

So nimmt man vielen Menschen wieder ein Stück Selbstbestimmung.

Wir sind der Meinung Kapfenberg hat mit der Entscheidung für die Schließung des Durchganges einen großen Fehler gemacht.

Die Trennung eines Ortsteiles im unmittelbarem Stadtbereich vom Zentrum und von den Sportstätten ist die falsche Entscheidung!

Nach unserer Rechtsauffassung haben die Bürger ein ersessenes Recht auf diesen jahrzehntelang genutzten Weg.

Und wenn die Züge für die gegebene Konstruktion zu schwer geworden sind, dann liegt es in der Kostenverantwortung der ÖBB den Durchgang entsprechend zu adaptieren!

Die Verschlechterung einer Ist-Situation muss immer ein NO GO sein!

 Ironisch an der Sache ist, dass man jetzt im Gemeinderat diskutiert, dass für die Tierwanderung ein Durchgang errichtet werden soll.

Bilder von Ins Gras beißen